Da saßen wir nun. Nach unserem erfolgreich abgeschlossenen Krankenpflegeexamen reisten wir mit einer Gruppe nach Thailand, hatten unglaublich viel Spaß und entdeckten das Reisen mit dem Rucksack für uns. Oftmals lachten wir über die anderen Touris mit ihren Koffern. Rollen durch den Sand, rollen über die Brücke bis ins Boot, rollen über Dschungelboden … nicht so einfach! „Gut, dass wir unseren Rucksack dabeihaben“, sagte ich zu meinem Travel Buddy.

Doch innerhalb einer Gruppe ist schon ziemlich viel organisiert, und nach der Thailandreise befassten wir uns mit dem Thema „Unabhängiges und selbst organisiertes Reisen“. Wir entdeckten den Blog von Ania und Daniel – Geh mal reisen. „Alles klar“.

Beeindruckende Bilder aus Kuala Lumpur, traumhafte Reisfelder auf Bali … Landkarte aufrufen … „Ey, liegt doch gar nicht so weit auseinander?!“ Und schon packte uns die Reiselust erneut! Wir stöberten durch den Blog und schmiedeten den ultimativen Drei-Wochen-Plan – von Kuala Lumpur durch Malaysia bis Bali.
Leichter gesagt als getan … zwei Krankenhäuser, zwei Urlaubspläne, die aufeinander abgestimmt werden müssen. Doch zack, schon war es März, und wir standen mit unseren 14-Kilogramm-Rucksäcken am Flughafen in Düsseldorf.

Ankunft in Kuala Lumpur

Kuss an Mutti, Kuss an Vati und los ging es! 14 Stunden Flug, anstrengend, aber eine großzügige Filmauswahl und zwei Sitze für jeden von uns, perfekt! Eine gute Musikauswahl vor der Reise war ebenfalls eine gute Idee.

„In wenigen Minuten erreichen wir den Flughafen von Kuala Lumpur“, tönte es aus dem Cockpit. Angekommen in der beeindruckenden Stadt, wurden wir erstmal von der Luftfeuchtigkeit und den hohen Temperaturen gebremst. Flughafentoilette, raus aus der langen Hose, rein in die Shorts. Mit Rucksack vorne und hinten bepackt, ging es mit der Bahn und zum Schluss zu Fuß bis zur ersten Unterkunft.

Der Rezeptionist schaute uns erst einmal mit schrägem Blick an. Zwei Mädels in Shorts und mit etwas verwuschelten Haaren standen da – Rucksack vorne, Rucksack hinten – und wollten in sein Hotel einchecken, das einen Rooftop-Pool besaß und in dem die Geschäftsleute ein- und ausgingen. Naja, wir wollten uns halt zu Beginn etwas gönnen, hatten schließlich genug Schichtdienste hinter uns dieses Jahr.

Und so checkten wir ein, machten einen kurzen, aber effektiven Mittagschlaf und stürzten uns ins Großstadtleben von Kuala Lumpur.

Nina mit ihrem Tatonka Yukon...bereit für das große Abenteuer.

Auf ins Goldene Dreieck!

Die S-Bahn führte uns direkt in den Mittelpunkt der Stadt: das Goldene Dreieck. Die Petronas Towers sahen gigantisch aus, langsam wurde es dunkel, und nachdem wir ein paar Selfies geschossen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hard Rock Café in Kuala Lumpur.

Da mein Vater schon seit Jahren Shotgläser des Cafés sammelt, entschieden wir uns an diesem Abend für Burger und Pommes bei Rockmusik und machten erste Erfahrungen mit der Grab-App, um zu unserer Unterkunft zurückzukommen.

Hier genossen wir noch den hauseigenen Rooftop-Pool mit herrlicher Aussicht über die leuchtende Stadt. Schwups, schon war der erste Tag vorbei. Herrlich, vom Flugzeugsitz ins 1,60er Bett. Gute Nacht.

Nina im Rooftop Pool ihres ersten Hotels in Kuala Lumpur.

Batu Caves, Central Market & Nightlife

Die nächsten Tage klingelte der Wecker pünktlich am Morgen, um so viel wie möglich von der Stadt zu sehen. Wir wollten unbedingt die Kalksteinhöhlen Batu Caves sehen, da wir darüber im Geh-mal-reisen-Blog gelesen hatten. Eine riesige Statue des Murugangottes am Eingang und überall Affen. Inklusive eines Workouts in Form von Treppen. Oben dann eine großartige Aussicht, bewachsene Kalksteine und einige Mönche, die zwischen bunten Blüten meditierten. Nach einiger Überredungskunst von mir schaffte ich es sogar, meinen Travel Buddy, der große Angst im Dunkeln hat, in die Dark Cave zu entführen. Abenteuerlich stapften wir Hand in Hand durch die dunklen Höhlen und entdeckten neue Tier- und Gestein-Welten.

Kalkstein bei den Batu Caves.

Zurück durch den Merdeka Square und ab zum Central Market, auf dessen Weg wir in einen „kleinen“ Monsunregen gerieten und hier unsere Wasserschuhe eingeweiht wurden. Doch da lernten wir ein paar liebe Einheimische kennen und schwups, tanzten wir am Abend auf einer Party im 42sten Stock.

Über Melaka nach Penang

Weiter ging die Reise nach Melaka. Bunte Lampions, tolles Streetfood. Kontrast pur zum Großstadtleben in Kuala Lumpur. Auch das richtige Hostel-Leben lernten wir kennen. Geckos und laute Nachbarn, aber unglaublich nette Gastgeber.

Schon ging es weiter nach Penang. Fünf Stunden Bustour mit vielen Power-Naps und großartigen Aussichten! Da wanderten wir wieder, mit meinem Tatonka Yukon auf dem Rücken und einem Daypack auf der Brust, in das nächste Hostel. Direkt nach dem Einchecken machten wir uns auf die Suche nach ESSEN.

Und das entpuppte sich in George Town als wahnsinnig gut! Streetfood auf den nächtlichen Märkten und Falafel in der Reggae Bar um die Ecke, in der wir auch eine Niederländerin kennen lernen durften, die uns noch bis Langkawi begleitete.

Bierpong im Hostel und tanzen im Club. Natürlich schauten wir uns auch die tolle Street Art in George Town an. An jeder Ecke entdeckten wir neue 3D-Kunstwerke, bei denen es in einem Foto aussieht, als ob man Teil des Kunstwerks wäre. Da macht Kultur doch Spaß!

Lampions in Melaka.

Nationalpark und Tempelanlage

Doch worauf wir uns schon lange freuten, war ein Besuch im Nationalpark Penang. Gut ausgerüstet mit Wasser und Snacks, machten wir uns am nächsten Tag mit dem Bus auf den Weg in den Nationalpark. Schon auf der Fahrt wurde es immer grüner. Wir entschieden uns nach dem Registrieren unseres Personalausweises am Eingang für die Wanderung zum Monkey Beach und erlebten eine atemberaubende Route. Dschungelfeeling bis zu klarem, blauem Meer mit weißen Sandstränden und bunten Muscheln.

Bunte Muscheln am Monkey Beach im Nationalpark Penang.

Den letzten Tag in Penang verbrachten wir mit unserer kleinen Penang-Crew (wo kann man sich besser kennenlernen als in der riesigen Streetfood-Halle in Penang?) auf dem Penang Hill und an einem chinesischen Tempel. Der Ausblick war atemberaubend und das Wetter top. Außerdem feierten die Chinesen zu dieser Zeit Neujahr und der riesige Tempel war voller bunter Lampions. Ein toller Abschluss auf einer wundervollen Halbinsel.

Chinesischer Tempel bei Nacht in Penang. Aufgrund des Chinese New Year geschmückt mit bunten Lampions.

Traumhafte Strände und spektakuläre Wasserfälle auf Langkawi

Der nächste Tag war wieder fürs Weiterreisen geplant. Ab auf die wackelige Fähre mit etwas zu hoch eingestellter Klimaanlage und los ging es auf die Insel Langkawi. Langsam machte sich etwas Muskelkater in unseren Rücken breit. 14 Kilogramm sind wohl doch etwas viel für einen Backpack. Immer diese Frauen …

Nina vor einem Wasserfall auf Langkawi.

Tolles Hostel, Ausflüge zu Wasserfällen und traumhafte Strände sowie wackelige Rollertouren zu zweit. Uns gefiel das Inselleben. Auch hier besuchten wir die Nachtmärkte und probierten uns durch die heimische Küche. Lecker schmecker! Cocktails bei Sonnenuntergang und Feuershows am Strand. Außerdem, nicht zu vergessen: der Pool der Unterkunft, den wir größtenteils für uns alleine hatten.

Pool in einer Unterkunft auf Langkawi.

Bali – ein Feuerwerk an Erlebnissen

Malaysia begeisterte uns sehr, doch wir freuten uns schon sehr auf Bali! Mit Air Asia ging es nun von Langkawi nach Denpasar. Doch dieser Flug wurde meinem Backpack leider zum Verhängnis. Kompletter Verschluss zerstört, also mit Folie repariert und eingewickelt, weiter ging es. Not macht erfinderisch.

Was soll man zu Bali sagen? Leckeres Obst, traumhafte Strände, Surferleben pur, essen und tanzen im größten Club in Denpasar, Tee trinken mit Blick auf die krassesten Reisfelder, supernette Uber-Fahrer, die uns die Insel zeigten, die traumhaftesten Sonnenuntergänge und Pancakes am Pool der Unterkunft bei schönstem Wetter, shoppen in Ubud, Gili Air mit dem Fahrrad erkunden und ein Goa-Festival dort feiern, mit Surfern aus aller Welt exotische Krabbeltiere bezwingen und unter einer kalten Drei-Tropfen-Dusche duschen, selbstgemachte Pizza vom Unterkunftsinhaber genießen, Roller fahren über die holprigen Straßen von Uluwatu. Sonne, Sonne, Sonne.

Und so lohnte sich der Muskelkater durch unsere Backpacks, die wir von Düsseldorf über Malaysia bis nach Bali getragen haben.

Nina mit ausgesteckten Armen direkt vor dem Meer.
Sonnenuntergang und Palmen.