Kurz zur Vorgeschichte meiner Story: Ich arbeite auf einem Kreuzfahrtschiff und habe meinen Traumberuf dort gefunden, mein Lebensglück sozusagen. In dem besagten Jahr Mitte August habe ich mir dann aber den Fuß mehrmals gebrochen und musste nach Hause. Nachdem ich mich zweieinhalb Monate ausgeruht hatte und mein Fuß geheilt war, war ich super unruhig zuhause. Ich hatte Hummeln im Hintern, mein Travelbug machte mich von Tag zu Tag nervöser. Und so buchte ich halt spontan einen Flug nach Bangkok.

Backpacker-Treffen in Bangkok

Ein paar Tage später ging es los. Ich stand am Düsseldorfer Flughafen, verabschiedete meine Familie und wusste noch nicht, was für ein großartiger Trip mit vielen Veränderungen folgen sollte. Ich packte meinen Tatonka Yukon, den ich gerade neu erworben hatte. Danke, Ania von Geh mal Reisen an der Stelle ;-), deine Empfehlung, megaaa 🙂 Total müde, aber aufgeregt stieg ich ins Flugzeug ein und flog meinem Abenteuer entgegen. In Bangkok angekommen, ging es zum Hostel und ich traf auf Justin, die ich paar Tage vorher in einer Thailand-Reisegruppe bei Facebook kennengelernt hatte. Sie startete hier ihren ersten Backpacking-Trip. In unserem Zimmer trafen wir dann noch auf Elisa, auch ihr erstes Backpack-Abenteuer. Wir verstanden uns sofort und erkundeten die Tage danach zusammen Bangkok. Die Mädels hatten auf ihren Flügen hierher noch andere Backpacker getroffen, sodass wir die vier Tage in Bangkok eine Gruppe von acht Leuten waren.

Auf nach Bangkok - Abflug am Flughafen von Düsseldorf.

Ich finde es immer wieder faszinierend wie ähnlich wir Backpacker denken, sodass man innerhalb eines Abends eine richtig coole Truppe zusammen hat. Wir haben uns so gut verstanden, dass wir alle weiter Kontakt hielten und uns an mehreren Orten in Thailand und Laos wieder getroffen haben.

Das Beste an diesem Reiseziel finde ich ja immer noch, wie unkompliziert alles ist, Rucksack gepackt und mit anderen Backpackern über Ziele gesprochen, schon steht dein nächster Reiseort. Großartig. Und genau das sollte passieren. Justin erzählte mir, dass ihr Papa damals mit einem Slowboat über den Mekong gefahren ist. Mega interessant, eine Idee, die mich auch nicht mehr los ließ.

Michaela mit weiteren Reisenden in einem Hostel in Bangkok.

Ein Tag mit Elefanten

Mit den Mädels reiste ich dann weiter nach Chiang Mai, mit dem Nachtzug, um eine Übernachtung im Hostel zu sparen. Zwölf Stunden Zugfahrt in einem provisorischen, aber gemütlichen Bett & sogar Frühstück ans Bett, bei einer Aussicht, die sich gewaschen hatte. Ich war begeistert. In Chiang Mai wartete dann die Erfüllung eines Traumes, ein Tag mit den Elefanten. Ich hatte mir viele Beiträge vorher durchgelesen und Vlogs geschaut (ja, natürlich auch von euch, Ania & Daniel ;-)) und entschied mich für eine Auffang- & Pflegestation für misshandelte Elefanten. Uns wurde alles Wichtige über die unglaublichen Tiere erzählt, und dann durfte ich ein paar Elefanten auch noch anfassen und streicheln. Wow, das war einer der besten Tage meines Lebens! Ich musste richtig weinen vor Glück.

Und genau um diese Momente geht es beim Reisen, finde ich. Erlebnisse, die dich glücklich machen, deine Seele beruhigen. Und genau das war so ein denkwürdiger Tag.

Michaela umarmt einen Elefanten in Chiang Mai.

Mit dem Roller von Chiang Mai nach Pai

Ich wollte unbedingt nach Pai, das ist ein kleiner Hippie-Ort nördlich von Chiang Mai. Aber nicht mit einem Minivan, sondern ich wollte selber mit dem Roller fahren – 762 Kurven und 130 Kilometer. Schnell waren wir fünf Mädels, als ich plötzlich die Nachricht einer Freundin bekam: „Ela, wo bist du grade, ich bin auf Koh Samui“ – wieder so ein typischer Backpacker-Moment, denn 18 Stunden später stand Moni bei mir im Hostel in Chiang Mai.

Selten dämlich war es natürlich, erst mittags loszufahren, aber naja, manchmal ist selbst das Hotelbett zu gemütlich. So fuhren wir sechs Mädels mit unseren Rollern nach Pai. Überholen ist auf so einer kurvenreichen Strecke nicht empfehlenswert. So passierte es, dass wir einige Zeit hinter einem Heuwagen herfuhren. Ich denke, irgendwann hatte der Fahrer dann doch Mitleid mit uns und fuhr soweit er konnte links ran, sodass wir überholen konnten. Stockduster wurde es, und wir fuhren nur noch Schritttempo. Wunderbar – nach neun Stunden waren wir dann endlich auch mal da 😀 Die nächsten drei Tage waren echt toll, es gesellte sich ein anderer Reisender zu uns, der mit seinem Motocross in Asien unterwegs war. Wir hatten Henry bereits im Hostel von Chiang Mai kennengelernt.

Auf dem Slowboat nach Laos

Wieder zurück in Chiang Mai, gesellten sich die Jungs aus der Bangkok-Truppe wieder zu uns, als erneut eine Nachricht einer damals „nur“ Arbeitskollegin vom Schiff kam: „Ela, ich hab nun Urlaub, wo treibst du dich rum?“ Tja, und was soll ich sagen: Drei Tage später stand Julia in meinem Hostel. Mal eben ganz spontan hatten wir entschieden, die nächsten Wochen zusammen zu reisen, obwohl wir uns nur einen Monat durchs Schiff kannten. Bevor Julia zu uns stieß, überlegte ich mit den anderen, wohin es als nächstes gehen sollte. Mein Problem zu dem Zeitpunkt war, dass mein Visum früher ablaufen sollte als ich geplant hatte, in Thailand zu bleiben. Naja, und was macht man in so einem Fall? haha GENAU! Man bucht ‘ne Tour mit dem Slowboat (ich sagte ja bereits, die Idee ließ mich nicht mehr los) nach Laos. Drei Tage sollte das Ganze dauern. Ich erzählte von meinem Plan und nach fünf Minuten waren wir dann insgesamt fünf Mädels, die nach Laos fahren sollten. Julia kam an und einen Tag später ging unsere Tour los.

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber grade in solchen Momenten kommt die Deutsche aus mir raus. Der Minivan, der uns abholen sollte, kam eine Stunde zu spät. Wir hatten die Tour einfach in einem anderen Hostel gebucht. Wir dachten „Was soll‘s, no risk no fun“. Allerdings hatten wir dann doch Glück und der Fahrer kam. Das Verstauen der Rucksäcke war dann eine andere Geschichte. Ich frage mich immer wieder, ob die Asiaten denken, wir reisen nur mit einem Turnbeutel, aber irgendwie ist das ja auch sympathisch. Alles verstaut, mehr recht als schlecht, aber los ging’s.

Coole Tour, kann ich echt nur empfehlen.

Zusammen mit anderen Mädels gings mit dem Slowboat nach Laos.

Erlebnisreiches Laos

In Laos hatten wir ein skurriles, aber ziemlich lustiges Erlebnis. Es war nämlich der 11.11. – die Rheinländer unter euch wissen, was das heißt 😉 Die fünfte Jahreszeit beginnt. Und wir dachten: Das muss man doch feiern! Zufällig hatte unser Hostelbesitzer auch eine Bar, so wie das immer irgendwie in Asien ist 🙂 Wir gingen dorthin und genossen unser Bier, hörten Karnevalsmusik und genossen einfach den Abend. Irgendwann hatten wir dann Hunger und dachten, oh cool, laotisches Essen.

Reisfelder in Laos.

Naja, von wegen. Der Bruder des Hostel-/ Barbesitzers hatte ein indisches Restaurant die Straße runter. Also bestellten wir in einer laotischen Bar, in der grade die Höhner, Kasalla & Co. rauf und unter liefen, indisches Essen. Das Essen wurde dann per Rollerkurier gebracht. Ich sag‘ euch, das war ein Anblick, da war lachen vorprogrammiert.

Die Zeit in Laos war echt interessant und erinnerungswürdig. In Luang Prabang lernten wir an einem Abend ein paar Jugendliche kennen, die uns ansprachen und einluden, am nächsten Tag in ihre „Schule“ zu kommen. Denn pro Person, die kam, wurde ein neues Schulbuch angeschafft. Gesagt, getan, wir wurden freudestrahlend von den Kids empfangen, und sie erzählten uns, dass sie freiwillig nach der Schule zu diesem Ort kommen, um Englisch zu lernen, damit sie bald im Tourismus arbeiten können und Geld nach Hause bringen.

WOW, ich war begeistert. Ich erinnerte mich an meine Schulzeit. Extra Hausaufgaben? Äh, was bitte? No way! Also zog ich meinen „Hut“ vor den Kids. Solche Momente bringen einen echt auf den Boden der Tatsachen zurück. Wir leben einfach in einem Luxus zuhause. Wir können uns aussuchen, in welcher Branche wir unsere Ausbildung machen oder studieren. Bücher werden über Amazon bestellt, alles easy. Und hier laufen die Kids abends auf den Märkten rum und üben ihr Englisch mit Touristen.

Michaela mit weiteren Backpackerinnen und einer Gruppe Jugendlicher in Luang Prabang.

Eine wilde Fahrt von Luang Prabang nach Vang Vieng

In Luang Prabang trafen wir auch Henry wieder, der mit seinem Motorcross nach Laos gefahren war und dort auf uns gewartet hatte. Besonders aber unsere Busfahrt von Luang Prabang nach Vang Vieng wird für immer in meinem Kopf bleiben. Als Backpacker versuchst du immer zu sparen, wo es nur geht. Die zwei Euro hätten wir mal investieren sollen, aber wer weiß schon vorher, dass die nächsten 14 Stunden der Horror und die schlimmste Busfahrt deines Lebens werden sollten. Gut gelaunt kamen Elisa, Julia und ich am Busbahnhof an. Gaben unsere Rucksäcke ab, alles wurde auf dem kleinen gelben Bus festgeschnallt. Los ging die wilde Fahrt …

Noch gut gelaunt: Elisa, Julia und Michael vor der Busfahrt von Luang Prabang nach Vang Vieng.

Gleich zu Beginn sagte der Fahrer, er kenne eine Abkürzung und wir wären in fünf Stunden statt den normalen sechs Stunden an unserem Ziel. Ja, weit gefehlt. Die Abkürzung war nämlich keine richtige Straße, sondern nur ein Dreckweg an einem Berg entlang. Als wenn die metertiefen Schlaglöcher die uns hoch und runter springen ließen, nicht schon genug gewesen wären, fing es an zu regnen.

Das Resultat: ein Erdrutsch vor uns. Es baute sich ein Stau auf, der sich gewaschen hatte. Schlussendlich standen wir erstmal drei Stunden im Stau, keiner sprach englisch und es gab kein Klo, nur große LKWs, hinter denen man sich verstecken konnte. Irgendwann bewegte sich die Schlange, und durch Handzeichen wurde uns mitgeteilt, dass wir aussteigen sollten mit unseren Wertsachen, da es zu gefährlich wäre, im Bus zu verbleiben.

Ich muss echt sagen, ich war überglücklich, aus dem Bus zu kommen, denn wir rutschten bei jedem Meter weiter in Richtung Schlucht, die neben uns war. Gedanklich hatten wir uns schon von unseren Backpacks verabschiedet, denn der Bus kam immer mehr ins Rutschen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem Kilometer zu Fuß im Regen mit unseren Wertsachen tauchte dann doch unser Bus unversehrt, nur arg matschig, neben uns auf und wir konnten weiterfahren. 14 Stunden nach dem Einsteigen kamen wir in Vang Vieng an. Nervlich auf dem Tiefpunkt und unser Rücken tat so weh durch das ständigen Aufprallen auf den Sitzen, dass wir noch zwei Wochen Schmerzen hatten.

Jetzt wollten wir nur noch ins Bett. Da wartete dann die nächste Überraschung. Unsere Matratzen, wenn man die Auflagen überhaupt so nennen konnte, waren nur ein paar Zentimeter dick. Wir schliefen also nahezu direkt auf den Brettern. Gott sei Dank hatten wir zu dritt ein leeres Neun-Bett-Zimmer. Ich holte kurzerhand alle Matratzen aus den Betten und nach 20 Minuten fühlten wir uns wie die Prinzessinnen auf der Erbse und schliefen den Schlaf der Gerechten.

Eine Woche Erkundungstour rund um Vang Vieng

Vang Vieng ist echt ein lohnenswerter Ort mit grandioser Natur drumherum. Wir mieteten uns direkt mal einen Roller und erkundeten die Gegend. Ein Erlebnis an dem Tag, das bei uns für wochenlanges Lachen sorgte, war meine Einstellung „Ach, die Pfütze kann schon nicht so tief sein“. Also fuhr ich mit dem Roller an der Seite der Pfütze entlang. Tja, Pustekuchen. Wir blieben stecken & ich dachte nur noch „Okay, entweder du stellst deine beiden Füße nun in den Schlamm oder ihr kippt beide um & liegt mit allem in der leckeren Pfütze.“

Die Schuhe habe ich dann entsorgt, nachdem eine Wäscherei-Dame fast umgekippt wäre von dem Geruch, als ich meine Sneaker zum Waschen abgeben wollte 😀 Wir einigten uns dann mit einem Lachen auf den Mülleimer. Kennt ihr den Moment, wenn ihr euren Lieblings-Reiseartikel wegschmeißen müsst? Bei mir waren es diese Schuhe, jahrelang haben sich mich auf allen Abenteuern der Welt begleitet und lagen nun stinkend in einer Tonne. Traurig 😀

Michaela beim Versuch mit einem Roller eine Pfütze zu durchfahren.

Rückflug nach Bangkok mit Hindernissen

Nach einer Woche waren wir dann in Vientiane, der Hauptstadt von Laos, wo unser Flug am nächsten Tag wieder nach Bangkok gehen sollte. Denn dort hatte ich ein Fünf-Sterne-Hotel gebucht mit einem Infinitypool, richtiger Backpack-Style 😉 aber was soll‘s, man muss sich und seinem Rücken ja auch mal was gönnen haha

Am Abend wollte ich dann den Flug einchecken und stellte erschrocken fest, dass ich den Flug zwar am richtigen Tag, aber leider vom falschen Flughafen gebucht hatte, nämlich von Luang Prabang. Mein Gesichtsausdruck in dem Moment muss köstlich gewesen sein, denn die Mädels lachten einfach nur noch. Na wunderbar, Tage vorher hatte ich mir einen Ast abgefreut, dass ich für 80 Euro einen Schnapper gemacht habe und dann ist es schlussendlich vom falschen Flughafen. Da das Fünf-Sterne-Hotel auf uns wartete, fuhren Julia und ich also zum Flughafen und wurden in ein Hinterzimmer geleitet, wo man uns freundlichst mitteilte, dass es keine Umbuchungsmöglichkeit gäbe und wir aber ein „Good Price“-Angebot bekommen würden für einen neuen Flug.

Da Julia und ich uns so auf unsere Regendusche und den Infinitypool mit Aussicht auf Bangkok gefreut hatten, sagten wir uns mal wieder nur „Augen zu und Kreditkarte durch“. Was macht man nicht alles für ein Luxus-Hotelzimmer haha

Michaela auf dem Nam Xay Aussichtspunkt in Vientiane, Laos.

Tauchen und Tattoo

In Bangkok angekommen, genossen wir für eine Nacht den Luxus eines Fünf-Sterne-Hotels und machten uns am nächsten Tag mit den Nachtbus auf nach Koh Tao, einer Taucherinsel. Julia machte hier ihren Open-Water- und ich noch meinen Nitrox-Tauchschein. Wir genossen eine Woche die entspannte und freundliche Atmosphäre der Insel und gingen jeden Tag tauchen.

Am letzten Abend ließ ich mir dann ein Tattoo mit einem Bambus Stab stechen. Lange wollte ich diese Technik mal ausprobieren, und wo macht man es besser als in Thailand 🙂 Da mich mein Tag bei den Elefanten so fasziniert hatte, baute ich einen Elefanten-Kopf in mein Tattoo ein. Ganz ehrlich, ich hatte keine Schmerzen beim Stechen und es ist soooo schön geworden.

Michaela beim Tattoo-Stechen auf Koh Tao, einer Taucherinsel.

Abenteuer auf Koh Yao Noi

Für uns ging es weiter nach Krabi, dann nach Koh Yao Noi, einer kleinen Insel zwischen Krabi und Phuket. Gerade mal 50 Quadratkilometer groß und 6000 Einwohner. Wir aßen hier die beste italienische Pizza und kamen unverhofft in die Vorzüge eines Luxushotels. Zur Pizza muss ich sagen, natürlich waren wir bei dem Restaurantnamen Ciao Bella auf einer kleinen thailändischen Insel etwas skeptisch, aber wir kamen ins Gespräch mit dem Besitzer, der aus Italien ausgewandert ist und sich hier niedergelassen hat. Eine leckere Pizza, Bierchen dazu und einen grandiosen Blick auf den Sonnenuntergang über dem Andamansee. Wir genossen einfach und saßen hier eine Stunde, ohne zu sprechen. Es ist echt unglaublich, einen Reisebuddy zu finden, der genau im selben Moment das Gleiche fühlt und einfach mit genießt.

Am nächsten Tag wollten wir die Insel erkunden, also schauten wir auf Google Maps, wo man so hinfahren konnte. Wir entschieden uns für den Norden, wir wollten zum nördlichsten Punkt der Insel. Also los ging‘s, mit unserem Roller machten wir uns auf den Weg. Was wir nicht wussten, dass dieser Weg nicht für Roller, Fahrräder und besser gesagt, alles andere als einen SUV, gemacht war. Naja, egal. Die Natur war wunderschön und wir dachten „Ach komm, so weit ist es laut Google Maps nicht mehr“.

Bergauf und bergab, manche Passagen haben wir geschoben und nach zwei Stunden kamen wir an ein Tor. Dort saß ein Security-Mitarbeiter, der uns mitteilte, dass der Rest Privatgelände eines Hotels sei und wir nicht weiterfahren könnten. Ich fragte, ob es einen anderen Weg zurück gäbe, wenn hier schon ein Hotel sei. Er lachte und sagte nein, die Gäste würden mit Booten oder Wasserflugzeugen gebracht. Ach herrje, dachte ich, und was jetzt? Es hatte 35 Grad, wir waren klitschnass geschwitzt und unsere zwei Liter Wasser waren auch weg.

Ich fragte kurzerhand den Herrn, ob wir an der Bar etwas trinken dürften und erklärte unsere Situation. Er hörte zu, lächelte und sagte was in sein Funkgerät. Nun ja, was soll ich sagen, nach fünf Minuten kam ein Golfcart und holte uns beide ab, brachte uns runter zum Hotel, zeigte uns zwei Liegen am Strand und wünschte uns viel Spaß. Holy Crab, wo waren wir denn hier gelandet? Privatstrand, Schaukel, ein privater Bootsanleger, vier Pools und ein Cocktail für 15 Euro. Aber hey, wie geil war das denn?! Wir verbachten den ganzen Tag dort und machten uns nachmittags wieder auf den Weg zum Ausgang, als uns ein Hotelgast auf unsere Helme in der Hand ansprach. Er teilte uns mit, dass er auch gefragt hätte nach einem Roller, weil er in die Stadt wollte, wir erzählten unsere Story und er lachte los.

Er erklärte uns, dass die Hotelangestellten ihm gesagt hätten, dass der Weg zu gefährlich wäre und sie deshalb keinen Rollerverleih anbieten würden. Gut, also so ganz ohne Probleme kamen wir auch nicht zurück, etwas ausgerutscht und ein aufgeschlagenes Knie, aber hey, ein ganzer Tag an einem Privatstrand. Das war es wert.

Michael an einem Privatstrand auf Koh Yao Noi, einer kleinen Insel zwischen Krabi und Phuket.

Wie zauberhaft ist unsere Welt

Unsere Reise führte uns noch weiter nach Phuket, drei Tage besuchen wir unsere Freunde auf unserem Kreuzfahrtschiff und erkundeten mit ihnen die malaysische Küste. Julia flog dann nach Hause und ich flog weiter nach Kambodscha, wo ich noch weitere zwei Wochen herumreiste und kam dann kurz vor Weihnachten super erholt und glücklich nach Hause.

Dieser ganze Trip hat mir einfach nochmal gezeigt, wie zauberhaft unsere Welt ist. Jeder Teil der Welt, jedes noch so kleine Dorf ist es wert, erkundet zu werden und hat etwas Besonderes für dich übrig. Jede vermeintlich verzweifelte Situation lässt sich lösen und bringt dich in deinem Leben weiter. Dieser Urlaub hat mir nicht nur eine grandiose und erinnerungswürdige Zeit geschenkt, sondern hat mir auch gezeigt, dass es nicht wichtig ist, wie lange man sich kennt, sondern es ist nur wichtig, wie eine Person dein Leben bereichern kann und dazu beitragen kann, das Beste in einem selber rauszuholen. Nach diesem Urlaub durfte ich eine neue Person Freundin nennen.

Reisen bildet und erweitert deinen Horizont. Man entwickelt noch mehr Respekt für andere Kulturen und andere Länder und ihre Sitten. Ein ganz besonderer Spruch, der mich schon Jahre als Tattoo auf meinem Arm begleitet, stammt von Shakespeare: „The earth has music for those who listen“. Pack‘ deinen Rucksack und höre zu, was die Orte und Menschen dir erzählen werden, denn das ist es, was Reisen ausmacht!

Viele Grüße,

Eure Ela