1. Wie entscheidest du, wohin es dich als nächstes zieht?
In meinem Kopf habe ich noch so viele Orte, die ich unbedingt bereisen möcht (es werden nicht weniger). Chile planten wir ursprünglich im Anschluss an eine 4-wöchige Peru Reise 2018.
Schon davor merkte ich, dass eine Auszeit daheim genau das richtige wäre – Chile wurde verschoben. Da die Planung schon begonnen hatte, haben wir die Chile Reise einfach auf 2019 geschoben.
Dieses Jahr wird das “große Ziel” Hawaii sein. Seit drei Jahren sagt mir ein Freund: “Katrin, du musst da unbedingt hin, es wird dir gefallen!”. Ich habe mich dann näher damit befasst, er hat mir bei einem vier Stunden andauernden Frühstück alles erzählt. Hannah (Co-Autorin) will auch schon lange dahin, somit wussten wir: 2019 geht es nach Hawaii!
Dazwischen kommen immer wieder Freunde mit Ideen für Reisen und Fragen, ob ich sie nicht bei dem ein oder anderen Trip begleiten möchte. So plane ich gerade schon zwei weitere spannende Reisen. Große Abenteuer zu Orten, die etwas exotisch sind (was nicht heißt, dass es dort warm ist). Beim nächsten Abenteuer hat man mich schnell überredet. Meine Neugier auf die Welt ist einfach zu groß!
2. Du darfst nur drei Dinge mit auf deine Reise nehmen. Welche sind das?
Puh, schwierige Frage. Kamera, Laptop (zum Bilder sichern) und ein Leatherman. Kann man immer gebrauchen!
3. Wie haben dich deine Reisen persönlich verändert?
Erst heute kam ein Lied mit folgendem Text: „Wir haben nur dies eine Leben ein zweites kann dir keiner geben“ in meiner Playliste als ich im Stau stand. Es stimmt.
Meine Reisen und auch Schicksalsschläge in meiner Familie haben mir gezeigt, dass man das Leben genießen soll so lange man es kann! Denn viele hätten vielleicht mehr Zeit gehabt und mussten schon gehen. Auf Statussymbole lege ich überhaupt keinen Wert mehr und lebe intensiver. Ich weiß heute viel mehr zu schätzen, was wir alle in Deutschland haben: Sicherheit, fließendes (warmes und sauberes) Wasser, ein weiches und warmes Bett und eine Heizung. Supermärkte in denen man alles kaufen kann usw.
In vielen Ländern, in die ich reise, gibt es das nicht. In Uganda müssen 3-jährige Kinder manchmal mehr als 10 km mit einem 20-l Kanister gehen, um für die Familie Wasser zu holen. In unseren Augen sind das oft dreckige Wasserpfützen statt sauberem Trinkwasser. Für Schule bleibt dann später keine Zeit. Überleben ist wichtiger. In Tadschikistan und Kirgistan leben Menschen die einen sehr harten Alltag haben. Wir haben eine Gastfreundschaft erlebt, die ich mir oft von uns Deutschen wünsche. Diese Menschen besitzen sehr wenig und das teilen sie mit uns. Das ist herzergreifend.
Sehr gerne unterstütze ich oder wir Hilfsprojekte die wir kennen. Für NGOs würde ich mich gerne mehr engagieren.
Wir leben im Wohlstand, unsere Probleme sind in meinen Augen keine. Ich bin viel zufriedener und gelassener seit meinen vielen Reisen. Wenn ich mich über etwas aufrege denke ich im nächsten Moment: Hey, alles halb so schlimm.
4. Heimweh oder Fernweh?
Heimweh kenne ich nicht, dafür ist meine Lust die Welt zu entdecken viel zu groß. Ich komme aber immer wieder sehr gerne zurück und genieße meine Zeit zuhause sehr. Bin ich ein paar Wochen daheim, bekomme ich ein Kribbeln und das Fernweh packt mich!
Heutzutage ist es so, dass Internet fast immer verfügbar ist. Man kann Bilder und Grüße in die Heimat schicken. Trotzdem genieße ich es, komplett offline zu sein, wie beim W-Trek im Torres del Paine. Einfach wandern, eine großartige Natur und Gespräche mit interessanten Menschen!
5. Deine außergewöhnlichste Reisebegegnung war…
…als beim Gorilla-Trekking in Ruanda der damals größte in Freiheit lebende Silverback Mr. Guhonga wenige Zentimeter neben mir vorbei marschiert ist. Getrennt von unserer Gruppe kniete ich mich auf den Boden und hielt den Blick gesenkt – ich hatte eine Gänsehaut und wusste nicht was um mich herum passiert, bis unser Guide sagte: Du kannst aufstehen, er ist vorbei. Ich sah noch, wie er zwei Meter vor mir im Bambuswald verschwand. Das war ein besonderer Tag!
Mehr über Katrin und ihre Reise-Abenteuer erfährst du auf ihrem Blog viel-unterwegs.de.