1. Wir reisen weil…

…wir auf unserem ersten Backpack-Trip in Vietnam das Gefühl hatten, das Tor zur Welt für uns aufgestoßen zu haben. Auf einmal standen wir außerhalb von dem, was wir kannten und uns wurde schlagartig bewusst, auf was für einem Planeten wir hier eigentlich leben. In der Sekunde war es passiert. Wir wollten weiter durch das Tor gehen, das wir da aufgerissen haben und entdecken, was wir bisher nicht kannten, kennenlernen, was uns fremd war und lieben lernen, woran wir vielleicht noch nie gedacht haben. Zum Bespiel ein Land wie Taiwan. Oder Mango Sticky Rice. Ooooder: Ameisenigel!

2. Ihr dürft nur drei Dinge mit auf eure Reise nehmen. Welche sind das?

Musik! Ohne Musik ist Ania nur ein halber Mensch. Kamera. Ja, auch wenn viele sagen, man solle auch mal ohne Technik genießen: Für uns ist das Festhalten der Erlebnisse der Genuss. Durch den Sucher zu schauen und in Ruhe Details im Bild zu entdecken, zu fokussieren, die einem sonst nicht aufgefallen wären. Außerdem möchten wir doch bitte unseren Kindern mal zeigen können, was wir erleben durften! Kabelbinder. Daniel schwört auf Kabelbinder und er ist sich sicher, dass sie irgendwann mal unser Leben retten werden, in welcher Situation auch immer.

3. Wie haben euch eure Reisen persönlich verändert?

Als wir von unserer Weltreise zurückkamen, dachten wir eigentlich, dass wir uns nicht viel verändert hätten. Doch im Laufe der ersten Wochen haben wir gemerkt: Das haben wir. Und zwar sehr. Wir sind zu Frühaufstehern geworden, weil wir keine Stunde des Tages verpassen möchten und uns in das Leben verliebt haben, wie noch nie. Wir interessieren uns plötzlich für Umwelt- und Naturthemen, was uns (leider) damals kaum berührt hat. Doch ist man erst mal mittendrin, trifft es einen wie ein Schlag und man fragt sich, wie man damals so ignorant sein konnte. Wir konsumieren anders und möchten nicht das Falsche unterstützen, seitdem wir mit eigenen Augen gesehen haben, was unser Einkaufszettel in der Welt bewirken kann. Wir denken positiver, optimistischer, sehen mehr Möglichkeiten als Probleme in unserem Leben, nachdem uns eine Weltreise gezeigt hat: Es geht, wenn man nur will. Nachdem wir selbst losgereist sind, nachdem wir mit Menschen in Kontakt kamen, die unglaubliche Geschichten erzählten, von den verschiedensten Lebenswegen, Lebenskonzepten und vor allem waren es Menschen, die nur so voller Energie sprühten. Unser Umfeld hat sich geändert, nachdem man gespürt hat, wer oder was einem gut tut, und was nicht. Und das Wichtigste: Den Satz „Das geht eh nicht“ haben wir aus unserem Leben gestrichen. Für immer. Man wird überrascht sein, welche Grenzen und Hürden im Kopf plötzlich verblassen…

4. Wie entscheidet ihr, wohin es euch als nächstes zieht?

Bauchgefühl! Auf der ganzen Weltreise hat uns das Bauchgefühl geleitet und es lag immer richtig. Manchmal schauten wir auf die Weltkarte und es zog uns in eine bestimmte Region oder in ein bestimmtes Erlebnis, das wir uns plötzlich wünschten. Also folgten wir dem. Und das „System“ haben wir uns beibehalten. Der Grund, warum wir immer spontan buchen. Irgendwann ruft das Bauchgefühl nach etwas und dem folgen wir. Ich merke gerade, das klingt absolut absurd, aber so ist es tatsächlich. Bestes Beispiel: Unsere Trekkin Crew Story. Australien war für uns nie auf der Liste, der demnächst zu bereisenden Länder. Doch irgendwann saßen wir daheim und es zog uns in einen Van, es zog uns an die Küste, wir wollten Natur, Grün, wir wollten in eine Gegend, die wir noch nicht kannten. Und es wurde… Tasmanien! Und auch hier lag das Bauchgefühl mal wieder richtig… darauf ist einfach immer Verlass! Gut, es zog uns auch schon immer in die Antarktis, aber das Bauchgefühl wird sich wohl noch ein Weilchen halten müssen. 😀

5. Wie seid ihr auf euren Blognamen gekommen?

Nach unserer Backpack-Reise durch Vietnam hatten wir das Gefühl, dass das Reisen so viele Fragen beantwortet. So viele Ängste nimmt und gleichzeitig neue Fragen aufwirft, die dich wachsen lassen. Wir hatten das Gefühl, dass „Reisen“ für uns persönlich eine Antwort für so Vieles geworden ist.
Jemand hat Vorurteile gegenüber Kulturen oder Menschen?
„Geh mal reisen und genau diese Kulturen und Menschen selbst kennenlernen. Nicht durch Medien.“
Jemand weiß, dass er etwas in seinem Leben ändern muss, aber nicht, was?
„Geh mal reisen und erleb dich selbst komplett neu von allen Seiten.“
In Diskussionen will jemand Themen der Umwelt, Natur und Klimawandel nicht greifen und sieht keine Bedeutung darin?
„Geh mal reisen, in den Dschungel, zu den Gletschern, zu den Orang Utans und den abgestorbenen Korallen und vielleicht wirst du es dann anders sehen“
Eigentlich möchten wir mit dem Namen nichts anderes ausdrücken, als das Reisen nicht gleich Urlaub ist. Sondern das Reisen die beste Schule des Lebens sein kann. Wir haben viele Antworten bekommen. Aber eigentlich sind es die neuen Fragen, die aufkommen, die deine Sicht und deine Gedanken langfristig verändern. Für uns ist ‚Geh Mal Reisen’ also eine Antwort an uns selbst geworden, wenn wir Fragen haben.

Begleite Ania und Daniel auf ihrem Abenteuer durch den Cradle Mountain Nationalpark auf Tasmanien, Australien.